Last updated on 23. Juli 2022
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wächst bei vielen Menschen der Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen.
Remote-Work, diese “neue” Form von Tele-Arbeit ist für immer mehr Menschen weltweit zu so etwas wie dem Idealzustand geworden.
Die meisten Arbeitgeber schwanken zwischen “wollen wir nicht, über „wollen wir teilweise“ (auch Hybrid-Work genannt) bis hin zu Remote-First (jeder arbeitet zu seinen favorisierten Zeiten von wo auch immer auf der Welt). Man möchte meinen, es gibt derzeit weniger Remote-Work-Job-Angebote als es Menschen gibt, die gerne remote arbeiten wollen.
Fachkräftemangel & New Work
Dabei ist diese Form von “New Work” für die Unternehmen inzwischen essenziell. Der Fachkräftemangel, die demografische Entwicklung und die Digitalisierung zwingen Unternehmen neue Wege zu gehen. Remote-First Unternehmen haben einen klaren Vorteil: Sie können Talente rekrutieren, egal wo diese leben und arbeiten wollen. Und Talente finden sich nun mal in jedem Winkel der Erde. Der War for Talents hat genaugenommen also eigentlich gerade erst begonnen!
Nicht außer Acht lassen darf man dabei die Tatsache, dass unzählige Jobs natürlich nicht einfach von irgendwo aus gemacht werden können. Zugführer, Taxifahrer, Chirurgen, Reinigungskräfte oder Musiker des Münchner Symphonieorchesters werden wohl – zumindest noch eine Weile lang – an den Ort der Arbeit gebunden sein. Ebenfalls nicht außer Acht gelassen dürfen Menschen werden, die das genauso möchten. Solche, die das Büro, die Bühne, den Rettungswagen oder das Krankenhaus gegen keinen anderen Arbeitsort der Welt eintauschen möchten.
Deutsche Remote-First Unternehmen
Ein Paradebeispiel für ein Remote-First Unternehmen ist Wildling Shoes mit Sitz in Engelskirchen im Bergischen Land.
Das Unternehmen ist als Start-up aus dem Homeoffice gegründet und inzwischen ein beliebter Remote-First Arbeitgeber.
2021 erhielt Wildling den deutschen Gründerpreis.
Ein Großteil der Mitarbeiter arbeitet im Homeoffice. Etwa 30 Prozent arbeiten im Lager oder in Geschäften. Die meisten Mitarbeiter arbeiten darüber hinaus in Teilzeit, nur etwa 47 Prozent besetzt eine Vollzeit Stelle. Die Mitarbeiter sind über ganz Deutschland verteilt, einige leben und arbeiten dauerhaft im Ausland.
Tools & Kultur machen Remote First erfolgreich
Damit das alles funktioniert, kommen eine Reihe von Tools zum Einsatz. Per OKR Methode haben alle Mitarbeiter die Unternehmensziele klar vor Augen. Asana und ein eigenes Wiki (Wildlingpedia) dienen dem Projekt- und Wissensmanagement. Google Produkte machen die Zusammenarbeit möglich und Slack dient der Kommunikation. Das Tool wird dabei wird sowohl für Absprachen als auch für den sozialen Austausch im Team genutzt.
Papershift ermöglicht die Selbstverwaltung der Mitarbeiter. Urlaube, Krankheitstage und sonstige Verwaltungsangelegenheiten regeln Mitarbeiter hiermit selbst.
Insgesamt ein fantastisches Unternehmen!
Den ursprünglichen Beitrag habe ich im Remote Blog von Workdate veröffentlicht! Den ganzen Beitrag findest Du hier:
https://workdate.com/de/best-practice-case-wildling-shoes/
Remote-First Unternehmen & Employer Branding
Unternehmen, die trotz Remote-First Ansatz Schwierigkeiten beim Recruiting haben, sollten unbedingt ihre Employer Branding Maßnahmen prüfen. Möglicherweise ist Remote Work noch nicht Teil der Employer Branding Strategie? Strategien sind zwar eine langfristige Angelegenheit. Dennoch lohnt sich hier der prüfende Blick. HR und Employer Branding sind mehr denn je dem “Change” unterworfen. Langfristig wird es ohne Wandel nicht gehen. Zumindest der demografische Wandel lässt sich nachträglich nicht ändern.
Da müssen andere Maßnahmen her.
Bildquelle: Tim Mossholder on Unsplash https://unsplash.com/photos/GOMhuCj-O9w
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